Asbesterkrankungen in Bremen

Erst 1993 wurde das stark krebserregende Baumaterial Asbest in der EU verboten. Auch in Bremen gab es sehr viele Vorfälle mit Asbest, das genaue Ausmaß lässt sich noch immer nicht überblicken. Asbestbedingte Krebserkrankungen im Lugen- und Kehlkopfbereich brechen teilweise erst 30 Jahre nach Kontamination aus.

Für Betroffene ist es schwierig, asbestbedingte Krebserkrankungen als Berufserkrankungen anerkannt zu bekommen. Noch immer liegt die Beweislast bei den Betroffenen. Die Bundesregierung muss das Berufskrankheitsrecht deshalb endlich überarbeiten.

Wir fragen den Senat:

  1. Wie viele Menschen mit Arbeitsort in Bremen und Bremerhaven haben in den vergangenen zehn Jahren die Anerkennung der Berufskrankheiten 4103 (Asbestose), 4104 (Lugen/Kohlkopfkrebs), 4105 (Mesotheliom) bei der Unfallversicherung beantragt?
  2. Wie wurden die Anträge in diesen Jahren entschieden?
  3. Inwiefern liegen dem Senat Kenntnisse über Ablehnungsgründe vor?
  4. Wie viele Menschen aus Bremen und Bremerhaven sind aktuell auf Grundlage der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Versorgung als asbestexponierte Beschäftigte registriert?
  5. Welche Vorfälle mit Asbestkontaminationen in öffentlichen Einrichtungen sind dem Senat seit dem Verbot bekannt geworden?
  6. Setzt sich der Senat für die Anerkennung der Berufserkrankung in diesem konkreten Fall ein?

Kristina Vogt und Fraktion DIE LINKE